Bis in die achtziger Jahre hinein konnte man den Begriff „polnische Wirtschaft“ als Schimpfwort gebrauchen. Die Zeiten haben sich seitdem bekanntlich geändert. Sehr geändert. Gestern am späten Abend auf der Heimfahrt von Stettin konnten wir die neue polnische Wirtschaft bewundern. Wir mussten vier Straßenbaustellen passieren. Eine auf der Ausfallstrasse in Stettin, zwei auf der Strecke nach Wollin und eine in Swinemünde auf der Straße zur Grenze.
Dort geschah sagenhaftes. Unglaubliches. Skandalöses. Auf diesen Baustellen wurde gearbeitet. Nachts. Damit man am Tage den Verkehrsfluss nicht beeinträchtigt. Für deutsche Straßenbauverwaltungen ist das gleichzusetzen mit dem Untergang des Abendlandes. So etwas geht ja überhaupt nicht. Niemals. Unter keinen Umständen. Wo kämen wir denn da hin. Rücksicht nehmen auf Pendler oder gar Urlauber? Unmöglich.
Dieser Beitrag ist dem Leiter des Straßenbauamtes Stralsund, Ralf Sendrowski, gewidmet.
P.S.: Der Austausch eines Hydraulikzylinders an einer Klappbrücke zählt nicht. Das sind keine Straßenbauarbeiten.
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