Verspätung allerorten

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Mit Verspätungen hat das Steigenberger Grandhotel and Spa Heringsdorf schon Erfahrungen. So mussten die Bauherren bzw. Investoren, die Resort-Hotel Kaiserbad GmbH & Co. KG, die Chamartín Meermann Immobilien AG und ID&C International Development & Consulting schon die Eröffnung um 14 Tage verschieben. Bei der Einweihungsfeier inszenierte man sich dann ganz unbescheiden als „das erste Luxus-Resort der Ostseeinsel“. In die Pressekameras lächelten beim Durchschneiden des Bandes die Bauherren und der ehemalige Wirtschaftsminister des Landes, Otto Ebnet. Vom aktuellen Wirtschaftsminister, Jürgen Seidel oder dessen auf der Insel eigentlich allgegenwärtigen Staatssekretär, Dr. Stefan Rudolph, nichts zu sehen auf den Bildern. Möglicherweise aus gutem Grund.

Die Verzögerung bei der Eröffnung ist nicht die einzige Verspätung bei dem Vorhaben. Viel größere Verspätungen müssen nämlich eine Vielzahl der am Bau beteiligten Firmen hinnehmen. Verspätungen, was die Bezahlung ihrer Rechnungen angeht. Verspätungen, die kleine Mittelständler aus der Region in den Ruin treiben können. Mir sind drei Unternehmen bekannt aus Heringsdorf, Wolgast und Greifswald, die auf die Bezahlung von Rechnungen warten, die bis in den Januar zurückreichen. Alleine für diese drei geht es dabei um circa 750.000 Euro.

Geld, das alle drei seit Monaten über Kontokorrent-Kredite zwischenfinanzieren müssen. Und die bekommen nicht wie Großbanken die Kredite für 1 % Zinsen hinterhergeworfen. Wenn da bei einem die Hausbank unruhig wird, kann es ganz schnell gehen mit dem Gang zum Amtsgericht. Bleibt für die betroffenen Unternehmen nur zu hoffen, dass das Vorhaben insgesamt auskömmlich finanziert und nicht fehlendes Geld die Ursache für die ausbleibenden Zahlungen ist. Das wäre bitter.

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