Am Dienstag hatte die Bansiner UWG als Befürworter des Projektes zu einem Bürgerforum in Sachen Bebauungsplan Nr. 14 „Ortsmitte an der Bergstraße Bansin“ geladen. Das ganze war irgendwie verwirrend. Der von der Gemeinde beauftragte Planer behauptete immer wieder, es könne ja gar nicht so groß gebaut werden, wie es die Festsetzungen des Bebauungsplanes zuliessen. Die Architekten des Investors behaupteten, man wolle ja gar nicht so groß bauen, wie es der Bebauungsplan zuliesse. Der Investor versicherte, er wolle gar nicht so groß bauen, wie es der Bebauungsplan zuliesse. Zusammenfassend könnte man sagen Niemand hat die Absicht, eine Mauer so groß zu bauen, wie es der Bebauungsplan zuläßt. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber der Abend bestand im wesentlichen aus Wiederholungen. Da sich der Streit zwischen Befürwortern und Gegnern, der häufig ins persönliche abdriftete, nur um die Größe der zukünftigen Bebauung drehte, fragt man sich warum man die Festsetzungen in dem Bebauungsplan nicht einfach reduziert. Wie schon gesagt, eigentlich hat ja niemand die Absicht …
Etwas seltsam mutete an, dass man dem einzigen offiziell geladenen Kritiker, Torsten Viebke, nicht erlaubte, seine Überlegungen wie alle anderen Referenten mit dem Beamer auf die Leinwand zu werfen. So konnte praktisch niemand im Raum so richtig sehen, was Herr Viebke da erläuterte. Der gemeindliche Planer antwortete dann auf meine Frage, ob die Ausführungen so zuträfen, mit einem klaren Nein. Der Investor ging sogar soweit, Herrn Viebke zu unterstellen, bewußt falsche Behauptungen aufzustellen, um die Leute hinters Licht zu führen. Das kann man glauben, muss man aber nicht. Es blieb nämlich bei der Behauptung bzw. Unterstellung, ein Beweis wurde nicht geführt. Wo es doch ein leichtes gewesen wäre, Herrn Viebke seine Fehler nachzuweisen, nachdem sein Papier seit mehr als vier Wochen öffentlich zugänglich ist.
Seltsam im nachhinein auch die Wohlfallensbekundung einer Bansiner Einwohnerin zu den Vorhaben des Investors. Es ging zwar lautes Geraune durch den Raum, als Sie kundtat, eines ihrer Kinder sei bei dem Investor in Ausbildung, ich fand sie aber gerade deshalb sehr nett und glaubwürdig. Das brachte ich heute auch in einem Gespräch mit einem Bekannten vor, worauf der in schallendes Gelächter ausbrach und mich aufklärte. Die gute Frau ist die Schwester des Vorsitzenden der UWG und selbst auch noch bei dem Investor angestellt. Nachtrag 28.01.2008: Herr Friedrich, der Vorsitzende der UWG, hat mich heute abend darauf hingewiesen, dass seine Schwester nicht bei dem Investor angestellt ist und auch nicht war. Was für mich einerseits ärgerlich ist, weil ich einer falschen Information aufgesessen bin, andererseits aber auch nicht, weil ich ihren Auftritt wie eigentlich geschrieben wirklich sehr nett und glaubwürdig fand und jetzt auch wieder finden kann.
Es gab aber auch erbauendes an diesem Abend. Der Bildschirmschoner des Stadtplaners bestand aus wirklich hübschen Aufnahmen aus dem indischen Ozean.