Der ein oder andere wird sich erinnern an ein anonymes Schreiben, das Ende Oktober vergangenen Jahres auf der Insel und darüber hinaus verbreitet wurde, für beträchtliches Aufsehen sorgte und die „KTS-Affäre“ ins Rollen brachte. Neben allerlei schweren Anschuldigungen gegen den damaligen Geschäftsführer der KTS, Robert Schmidt und weitere Personen, fand sich im Anhang ein ganz taufrisches Schreiben der Kommunalaufsicht des Landkreises vom 26. Oktober 2010. Dieses wurde von der Kommunalaufsicht per Mail an sekretariat@ahlbeck.de versandt.
Als Reaktion auf das anonyme Machwerk hatte einige darin genannte Personen bei der Staatsanwaltschaft Stralsund Anzeige gegen Unbekannt wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung gestellt. Dieser Personenkreis bekam dieser Tage Post von der Staatsanwaltschaft.
Kurz gesagt führt die Staatsanwaltschaft aus, dass man nicht sicher habe ermitteln können, wer sich Zugang zu dem Schreiben habe verschaffen können:
Auf die E-Mail-Anschrift des Vorzimmers des Bürgermeisters der Gemeinde Heringsdorf, „sekretariat@ahlbeck.de“ haben einen direkten Zugriff der Bürgermeister, Klaus Kottwittenborg, Juliane Heinz und Marcus Strömich. Nicht auszuschließen ist, das auch weitere Personen auf einen im Sekretariat liegenden Ausdruck des Schreibens vom 26.10.2010 Zugriff nehmen konnten.
Wie wahrscheinlich die Möglichkeit ist, dass ein Robert Schmidt übel gesonnener Mensch just in dem Moment, als das Schreiben unbeaufsichtigt auf dem Schreibtisch im Sekretariat lag, da rein spaziert und das an sich bringt, mag sich jeder selbst ausrechnen.
Spannend wird es allerdings in der Folge.
Den Namen des Empfängers habe ich unkenntlich gemacht, er tut hier erst einmal nichts zur Sache. Fakt ist, die Staatsanwaltschaft stellt fest, das Schreiben der Kommunalaufsicht wurde mit der Mailadresse marcus.stroemich@ahlbeck.de aus dem Heringsdorfer Rathaus an einen externen Empfänger verschickt.
Nachdem bereits unmittelbar nach der Verbreitung des anonymen Schreibens Mutmassungen im Raum standen, der Schreiber sei aus dem Rathaus heraus mit Informationen versehen worden und dies vehement durch den Bürgermeister bestritten wurde, ergibt sich jetzt eine völlig neue Situation.
Ich bin sehr gespannt, wer denn im Rathaus alles Zugriff auf die Mailadresse von Herrn Strömich hat.
Und wenn der Name des Empfängers auf der Insel bekannt wird (und davon kann man wohl ausgehen), dürfte das ohnehin rauhe Klima noch rauher werden.
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