Nazihochburg Südvorpommern

Politisches

Es ist leider keine neue Erkenntnis. Unsere Region liegt nicht nur geografisch am rechten Rand. In vier Wahlkeisen für die Landtagswahl hat die Partei, deren Namen ich nicht schreiben werde, ein zweistelliges Ergebnis eingefahren: Ostvorpommern I und II, Uecker-Randow I und II.

Allerdings konnte sie ihre Ergebnisse nur in einem Wahlkreis verbessern. In Uecker-Randow I waren es 0,4 % mehr als 2006, schlimme 15,4 %. Uecker-Randow II 12,0 % (-1,1 %), Ostvorpommern I 10,4 (-1,8 %) und OVP II (inkl. Usedom) 11,3 % (-0,3 %). Wenn überhaupt irgendetwas an diesen Zahlen erfreulich ist, dann die Tatsache, dass diese Menschenverächter nicht von der erschreckend schlechten Wahlbeteiligung profitiert haben. Muss man sich mal vorstellen: Fast die Hälfte der Mecklenburger und Vorpommern haben der Demokratie den Rücken zugewendet. Bei einer Wahlbeteiligung wie in den gebrauchten Bundesländern wären die Nazis nicht mehr im Landtag. Schönen Dank auch, ihr Nichtwähler! (Nichtwähler ist ab heute für mich ein Schimpfwort.)

Auf Kreisebene haben die Nazis deutlich hinzugewonnen. Bei der Kommunalwahl 2009 kamen sie in Uecker-Randow auf 9,1 %, in Ostvorpommern auf 7,6 %, in Greifswald gab es keine Liste. Im Kreis Südvorpommern haben sie gestern 8,9 % geschafft (in Greifswald 3,6 %). Zum Vergleich: Nordvorpommern-Rügen 4,3 %, Mecklenburgische Seenplatte 4,8 %.

Richtig übel wurde mir allerdings bei den Wahlergebnissen auf Usedom:

    Sauzin 6,3 %
    Koserow 7,2 %
    Zempin 7,6 %
    Trassenheide 8,6 %
    Zinnowitz 8,9 %
    Karlshagen 9,0 %
    Ückeritz 9,2 %
    Benz 9,3 %
    Mellenthin 9,3 %
    Mölschow 9,6 %
    Lütow 9,8 %
    Loddin 10,0 %
    Korswandt 11,6 %
    Heringsdorf 12,5 %
    Stolpe 12,6 %
    Dargen 13,1 %
    Pudagla 14,3 %
    Rankwitz 17,1 %
    Zirchow 17,2 %
    Peenemünde 18,4 %
    Garz 19,9 %
    Usedom Stadt 22,7 %
    Kamminke 23,9 %

    Noch ein paar Zahlen vom Festland:

    Greifswald 3,6 %
    Wolgast 7,7 %
    Pasewalk 9,3 %
    Anklam 10,9 %
    Ducherow 14,7 %
    Torgelow 15,2 %
    Eggesin 16,0 %
    Ueckermünde 17,2 %
    Ahlbeck 19,3 %
    Bargischow 21,2 %
    Lassan 23,5 %
    Blesewitz 27,3 %

    Nimmt man Peenemünde einmal aus, gibt es auf Usedom ein ziemliches Nord-Süd-Gefälle. Heringsdorf mit dem höchsten Stimmanteil der amtsfreien Gemeinden in Südvorpommern.

    Deprimierend. Überlege, ob ich nach Sauzin umsiedeln sollte.

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