Nach dem ersten Gastbeitrag in dieser Woche folgt prompt der zweite, dieses Mal von Barbara Hübner aus Bansin. Danke!
Guten Tag, Herr Merkle,
ich habe auch ein Gästefoto für Sie. Dass das die Promenade in Ahlbeck ist, brauche ich wohl nicht zu sagen. Dazu fällt mir dieses Gedicht ein:
O trübe diese Tage nicht,
sie sind der letzte Sonnenschein;
wie lange, und es lischt das Licht,
und unser Winter bricht herein.
Dies ist die Zeit, wo jeder Tag
viel Tage gilt in seinem Wert,
weil man’s nicht mehr erhoffen mag,
dass so die Stunde wiederkehrt.
Die Flut des Lebens ist dahin,
es ebbt in seinem Stolz und Reiz,
und sieh, es schleicht in unsern Sinn
ein banger, nie gekannter Geiz;
Ein süßer Geiz, der Stunden zählt
und jede prüft auf ihren Glanz –
o sorge, dass uns keine fehlt,
und gönn‘ uns jede Stunde ganz.
(Vom „Usedomer“ Theodor Fontane 1819 – 1898)