Aus Stettin wird uns gedrahtet. Die Verhandlungen der Gemeinde Heringsdorf mit der Seebad AG Heringsdorf wegen Ankaufs des Seebades sind nunmehr zum Abschluß geführt. Für den Preis von 600 000 Mark gehen nunmehr in das Eigentum der Gemeinde über: Das Strandcasino, die Strandpromenade, die Seebrücke, das Warmbad, 5 Seebadeanstalten, mehrere Buchenwald Parkstücke an der östlichen Grenze, eine Bauparzelle zwischen dem Hotel Bellevue und dem Seemannsrettungshaus sowie zwei Morgen Moorwiesen, die zur Aufrechterhaltung des Moorbades dienen.
Das passierte auf den Tag genau vor 90 Jahren. Aufmerksam gemacht auf den Jahrestag hat mich Fritz Spalink, Vorsitzender der Historischen Gesellschaft zu Seebad Heringsdorf. Er hat auch den Text der Pressemitteilung zur Verfügung gestellt.
In der Chronik von Pastor Hartwig aus dem Jahr 1932 findet man dazu nähere Informationen.
Bis zu diesem Tag hatte die politische Gemeinde in Sachen Badebetrieb absolut nichts zu melden. Eigentlich kein schlechtes System. Die Gewinne waren wie heute privatisiert, aber das Risiko Verluste zu erleiden und die Verluste selbst eben auch. Kein Stress mit Kommunalabgabegesetzen, Kurtaxe und Fremdenverkehrsabgaben und ähnlichem neumodischem Kram.