Im Finanzausschuss der Gemeinde Heringsdorf gab es gestern eine etwas erregte Debatte über die Einführung von Benutzungsgebühren für die gemeindeeigene Bibliothek. Zur Sprache kam dabei auch, ob dadurch Menschen mit niedrigen Einkommen und jene, die auf Transferleistungen angewiesen sind, vom Lesegenuss ausgeschlossen werden. Der Heringsdorfer Gemeindevertreter Dr. Malte Wiedemeyer begründete seine Zustimmung mit einer sehr speziellen Sichtweise:
Ich kenne eine Menge Hartz IV-Empfänger, die rauchen, trinken Bier und lesen nicht.
Dazu sollte man erwähnen, dass Herr Dr. Wiedemeyer nicht etwa für die Liberalalas in der Gemeindevertretung sitzt. Nein, er sitzt dort für DIE LINKE.
Anders als im Sozialausschuss ist die Einführung der Benutzungsgebühren im Finanzausschuss durch die Gegenstimmen der berufenen Bürger gescheitert. Bleibt abzuwarten, was die Gemeindevertretung daraus macht.