Es sind die kleinen Dinge

Allgemein

Man ist heutzutage überrascht, wenn ein Unternehmen noch richtige Kundenpflege betreibt. Da ich im Büro und zu Hause gerne einen guten Kaffee trinke, die Mengen aber zu gering sind um frischen Bohnenkaffee in angemessener Zeit zu verbrauchen, bin ich irgendwann bei einem Kapselhersteller hängengeblieben. Bei der letzten Lieferung war etwas beigelegt.

Danke, Nespresso. Ich habe mich gefreut.

Über etwas anderes habe ich mich auch gefreut, bevor es mich betroffen gemacht hat. Ich nutze oft Software, die von den Entwicklern kostenfrei angeboten wird verbunden mit der Bitte um eine freiwillige Zahlung. Seit kurzem nutze ich AdBlock, der meinen Browser von der nervigen Flashwerbung und ähnlichen Störungen befreit. Ich habe nicht generell etwas gegen Werbung, aber das Geblinke und Gedaddele stört einfach nur. Dem Entwickler habe ich dafür 10 Dollar überwiesen und kurze Zeit später kam eine E-Mail mit einem Dankeschön:

I wanted to thank you for paying for AdBlock.
I wrote AdBlock hoping to make people’s lives better, and you just told me that
I managed to do it 🙂 Thank you very, very much! You are so great!

It’s been over a year since I quit my job, asking my users to pay what they can
afford for AdBlock to fund its development. Most users (like, 99%) choose NOT
to pay, so you should know that I appreciate your support that much more!

Nur ein Prozent zahlt, das ist heftig. Wer noch einen erstklassigen AdBlocker für Safari oder Chrome sucht, wird hier fündig: Safariadblock bzw. Chromeadblock

Links der Woche

Allgemein

Mit der Präzision eines Uhrwerkes haben Mario und Jens Ausgabe 3 ihres Inselpods veröffentlicht. Hörenswert. Claudia beschreibt auf Sturmzeitgeschichten warum der September der neue August ist. Auf Parcview.de hat man Berlin auf eine tolle Art und Weise visualisiert. Wäre auch was für Usedom, aber dazu bräuchte es etwas mehr Kreativität im und auch Geld fürs Marketing als aktuell vorhanden ist. Und wer wissen möchte, warum die Vorpommern besonders unglücklich sind, der sollte sich den Glücksatlas der Deutschen Post ansehen.

Enttäuschter Badegast

Allgemein

Wenn ich im Badeanzug bin
Und im Familienbade,
Geht die Erotik fort. Wohin
Weiß Gott. Wie schade!

Und Weiber jederlei Gestalt
Sie lassen alle dann mich kalt,
Wie die verdammte Jauche
Der See, in die ich tauche,
Kalt macht, speziell am Bauche.

Von der Kabine bis ans Meer
Geniere ich mich immer sehr.
Trotz Spucke und trotz Laufgeschwind
Merkt jede Frau und jedes Kind,
Daß meine Füße dreckig sind.
Und niemand fragt woher.

Daß jemanden, der nicht gut schwimmt,
Daß man den gar nicht mehr als Mann,
Sondern als Tauchemännchen nimmt – –

So handeln Weiber, die bestimmt
Wären, mich aufzuregen.

Mir schmeckt das Badewasser nie.
Ich denke immer an Pipi
Und kann das auch belegen.

Es liegt mir fern, hier indiskret
Krampfadern aufzuwühlen,
Doch jede Frau, die baden geht,
Weiß nichts von meinen Gefühlen.

Joachim Ringelnatz

Korswandt ist Kronprinzenbad

Historisches

Der Kronprinzen-Tisch in Korswandt

Als nach dem Kriege 1866 unser damaliger Kronprinz, nachmaliger Kaiser Friedrich III., aus dem österreichischen Kriege siegesbekränzt zurückkehrte, traf er an diesem (seither eingezäunten Tische) mit seiner Familie zusammen.

Schöne Postkarte aus dem Jahr 1904. Bei dem Kronprinz handelt es sich um Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl von Preußen, besser bekannt als 99-Tage-Kaiser. Und da der Suchmaschinenkrake nichts zu dem Thema Kronprinz-Tisch in Korswandt hergibt, beanspruche ich diese Entdeckung einfach mal für mich.

Lars Petersen 100 Tage im Amt

Politisches

Nach dem Dienstantritt am 1. Juni waren am Samstag die ersten 100 Tage für Lars Petersen als Bürgermeister der größten Inselgemeinde vorbei. Anlass genug, um ihm ein paar Fragen zu stellen. Die augenscheinlichste Veränderung im Büro des Bürgermeister ist die Abwesenheit jeglichen Hinweises auf preussische Tugenden. Das neue Motto im Büro von Lars Petersen kommt von Winston Churchill:

Never, never, never give up.

Lars, 100 Tage seit dem Amtsantritt, was war so wie erwartet und was war ganz anders?

Ich denke mal, wenn ich die ersten einhundert Tage Revue passieren lasse, war wohl eigentlich alles anders, als man es eigentlich hätte erwarten dürfen. Es heißt immer so schön, die ersten hundert Tage sind eine gewisse Schonfrist, man kann reinriechen, man kann lernen, einem werden auch Fehler verziehen. Meine Schonfrist endete schon eine Woche vor meinem Amtsantritt und startete mit dem Höhepunkt oder gleich mit dem Riesenevent Fußball-EM, das ja sehr verhalten anlief, glücklicherweise mit einem Top-Partner ZDF. Von unserer Seite war mit etwas viel Blauäugigkeit und wenig professioneller Vorbereitung gestartet worden. Wenn ich zum Beispiel daran denke, dass im Vorfeld ständig gesagt wurde, es sind schon 75 Prozent der Eintrittskarten verkauft, wir erwarten ein Verkehrschaos, wovon sich weder das eine noch das andere bestätigt hat. Dazu wurden die Nachbarkommunen nicht mitgenommen, wir mussten feststellen, dass in Ückeritz und den anderen Kurverwaltungen kein Infomaterial über die Veranstaltungen vorhanden war – wahrscheinlich liegt heute noch irgendwo etwas davon herum. Weiterlesen

Links der Woche

Allgemein

Matthias hat etwas zur 1. Usedomer Dichterschlacht geschrieben und auch Claudia: Von Träumen, Poeten und Volleybällen

Jan-Philipp Zymny

Ausserdem hat Claudia auch Videos aller Auftritte ins Netz gestellt. Es war eine tolle Veranstaltung, ich freue mich schon auf die zweite Auflage im neuen Jahr.

Und wem es letzte Woche zu tief nach unten ging, der kann hier nach den Sternen greifen.

Spruch der Woche

Allgemein

Die Freiheit der Rede hat den Nachteil, daß immer wieder Dummes, Häßliches und Bösartiges gesagt wird; wenn wir aber alles in allem nehmen, sind wir doch eher bereit, uns damit abzufinden, als sie abzuschaffen.

Winston Churchill

Passt ganz gut auf manche Kommentare hier. Und obwohl mir schon der ein oder andere geraten hat, die Kommentare zu schliessen: Sie bleiben offen.