Die Heringsdorfer Farce um die gemeindeeigene Kaiserbäder Tourismus Service GmbH (KTS) geht in die nächste Runde. Nur begnügt man sich jetzt nicht mehr damit, sich selbst zu schaden.
Jetzt führt man die gesamte Insel in einem beispiellosen Akt von Verantwortungslosigkeit vor. Dr. Rühle, Nichtgeschäftsführer der KTS hat der Usedomer Tourismus Gesellschaft (UTG) die Zustimmung zum Wirtschaftsplan 2011 verweigert. Mit der hanebüchenen Begründung, dieser müsse erst noch gemeindlichen Gremien zur Beratung vorgelegt werden. Hanebüchen auch deshalb, weil man nicht beabsichtigt den Wirtschaftsplan der KTS den gleichen Gremien vorzulegen, sondern diesen einfach beschliessen zu lassen.
Die Gesellschafter der UTG hatten sich am 21. Februar darauf verständigt, den Wirtschaftsplan 2011 im Umlaufverfahren bis zum 31. März zu beschliessen. Bis auf die KTS haben alle Gesellschafter dem Wirtschaftsplan zugestimmt. Dr. Rühle hat mit Schreiben vom 31. März die UTG aufgefordert das Umlaufverfahren zu stoppen oder zu verlängern aus den oben genannten Gründen, ansonsten werde er dem Wirtschaftsplan nicht zustimmen. Stellt sich die Frage, warum man 5 Wochen Zeit gebraucht hat, um sich so einen fadenscheinigen Grund auszudenken und erst am allerletzten Tag Unternehmen und Mitgesellschafter vor vollendete Tatsachen stellt. Diese Frage haben sich auch die übrigen Gesellschafter in einer Pressemitteilung gestern gestellt:
Als ein Beispiel ist hier zu nennen, dass sich nur die Gemeinde Heringsdorf nicht am Beschlussverfahren zum Wirtschaftsplan 2011 beteiligt hat, dazu weder eine Position übermittelt noch inhaltliche Anmerkungen für eine Präzisierung abgegeben hat.
Nun steht also die UTG ohne Wirtschaftsplan da. Das wäre nicht problematisch, wenn der Geschäftsführer Robert Schmidt sich der Unterstützung aller Gesellschafter sicher sein könnte. Ist er aber nicht, vielmehr muss er damit rechnen möglicherweise später vom Mehrheitsgesellschafter zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er Ausgaben ohne Absicherung durch den Wirtschaftsplan tätigt.
Also hat er heute gemacht, was er zur eigenen Absicherung als notwendig erachtete. Die komplette Arbeit der UTG, mit Ausnahme der Erfüllung von vertraglichen Verpflichtungen wie Lohnzahlungen und Zimmervermittlung auf Eis gelegt. Keine Messebesuche mehr, keine Anzeigenschaltung, kein gar nichts.
Ist man sich in Heringsdorf tatsächlich nicht der Konsequenzen des eigenen Handelns bewusst oder soll hier vorsätzlich das gemeinsame Inselmarketing zerschlagen werden mit unabsehbaren Folgen?
Was geht hier eigentlich vor?
P.S.: Bitte die Pressemitteilung der übrigen Gesellschafter einmal komplett lesen. Wer dann noch behauptet, es bestünde keine Gesprächsbereitschaft, dem ist nicht zu helfen.