Neue Gäste im Garten
Wenn ich nicht mal wieder völlig danebenliege, sollte das ein Erlenzeisig sein? Seit gestern haben wir etwa 50 davon im Garten.
Spruch der Woche
Meide nicht die irdschen Schätze
Wo sie liegen, nimm sie mit.
Hat die Welt doch nur Gesetze
dass man sie mit Füssen tritt.
Sportplatz Heringsdorf
Eine ganz spannende Aufnahme, ich kann sie nicht genau datieren, denke aber sie muss kurz nach dem Krieg entstanden sein.
Spannend angesichts der Diskussion, die aktuell über die Pläne der Gemeinde Heringsdorf zum Rückschnitt des Bewuchses auf den Dünen zum Teil recht undifferenziert geführt wird.
Über die Pappeln die dort heute stehen, müssen wir nicht reden. Fremdkörper, die wegen des schnellen Wuchses als Windschutz für den Sportplatz gepflanzt wurden.
Man sehe sich aber bitte einmal die Düne auf dem Bild an, kein Baum, kein Strauch. Geht man die Promenade in Heringsdorf entlang, sieht man sehr schön, wie sich jahrzehntelang wegen mangelnder Pflege gerade an den Stellen ein schlimmer Wildwuchs entwickelt hat, an denen Anlieger 50 Jahre lang ihre Gartenabfälle entsorgt haben und zum Beispiel der Ahorn viele andere Arten verdrängt hat. Und der ist nun wirklich kein typisches Dünengewächs.
Wintersonne über dem Gothensee
Entenhausen
Entenhausen liegt zur Zeit zwischen der Heringsdorfer Seebrücke und dem Konzertplatz.
War das Zufall?
Ein Gastbeitrag von rhino, der mit Verlaub gesagt tatsächlich ein Riesen-Rhinozeros ist, zur gestrigen Nichtsitzung der Gemeindevertretung von Geringsdorf. Das artet hier langsam in Arbeit aus.
Der Saal im Bansiner Haus des Gastes war brechend voll – mit Einwohnern, die offensichtlich eine Menge Fragen an ihre Gemeindevertreter und die Verwaltung hatten: Was gedenkt der Bürgermeister in Bezug auf Marcus Strömich zu unternehmen? Welche vertraulichen Informationen wurden sonst noch aus dem Rathaus heraus und an wen verteilt? Worum ging es denn nun eigentlich wirklich in der „KTS-Affäre“?
Klaus Kottwittenborg wirkte sichtlich angeschlagen und verunsichert, was in seiner Situation ja auch nicht so sehr verwunderlich ist. Wie sollte er nur die erste Einwohnerfragestunde überstehen, wenn er sich doch selbst manches nicht mehr erklären konnte? Zumal er den intriganten Quell seiner Inspiration inzwischen aus der Öffentlichkeit entfernen musste und so ganz ohne Souffleur den Widrigkeiten seines Amtes trotzen sollte.
Doch in tiefer politischer Verzweiflung kam dem gepeinigten Gemeindeoberhaupt (neben nützlichen Abhängigkeiten) der Zufall zu Hilfe – in Gestalt des Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Friedrich dem Großen Langen. Wundersamerweise waren just zu der Gemeindevertretersitzung mit der höchsten Einwohnerbeteiligung seit langem um Punkt 19.00 Uhr gerade einmal 10 der 21 Gemeindevertreter erschienen.
Zwar ist es sonst durchaus nicht unüblich, anderen (unabhängig von dem eigenen Bildungsstand) ein akademisches Viertel zuzubilligen – umso mehr, wenn davon die Beschlussfähigkeit des obersten Willensbildungsorgans der Gemeinde abhängt. Doch wollte Friedrich der Große Lange diesmal nichts dem Zufall überlassen, stellte um 19.06 Uhr die (Beschluss)Unfähigkeit der Gemeindevertretung fest und erklärte die Sitzung für beendet – gerade noch rechtzeitig, bevor um 19.10 Uhr der 11. Gemeindevertreter erschien, mit welchem dann die Sitzung doch noch hätte durchgeführt werden können und müssen. Der Bürgermeister blinzelte gerührt und dankte mit tränenden Augen dem Zufall für diesen Aufschub.
Nun wäre der Vorsitzende der Gemeindevertretung in weniger kaiserlichen Gemeinden zutiefst beschämt, wenn die Hälfte der Gemeindevertreter ihren Verpflichtungen zur Teilnahme an einer Gemeindevertretersitzung und zur Kontrolle der Verwaltung nicht nachkommt – nicht aber in Geringsdorf. Dieser hatte nämlich den Zufall vorausgesehen und zufällig Sekt nebst Sektgläsern mitgebracht, um diesen Bankrott der kommunalen Demokratie gebührend feiern zu können. Und während man in Bansin die Korken knallen liess und sich statt reinen Weins lieber Sekt einschenkte, nutzte der Bürgermeister die Gelegenheit, um sich unbequemen Fragen durch Flucht in die Dunkelheit zu entziehen und die Einwohner mit einer weiteren Frage zurückzulassen:
War das Zufall?
Spruch der Woche
Man spricht viel von Aufklärung und wünscht mehr Licht. Mein Gott, was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben, oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?
Der Untergang von Vineta – oder wie es wirklich war
Ein Gastbeitrag von Willi, Kommentator hier auf dem Blog und auch als www bekannt. Nein, nicht world wide web, sondern Willi will wissen.
Es war einmal ein beschauliches kleines Eiland, auf dem lebten viele Eiländer und Nichteiländer friedlich miteinander. Alle gingen ihrem Tagewerk nach und stärkten so das Gemeinwohl. Einigen der Eiländer wurde das auf die Dauer zu langweilig. Sie überlegten, wie sie das schöne Miteinander nachhaltig zerstören können, um dann die Macht auf dem Eiland zu übernehmen.
Nun gab es auf diesem schönen Eiland ein noch schöneres Käsebad. In diesem noch schönerem Käsebad gab es einen Generaloberkäsemeister. Dieser herrschte mit den „Ratlosen Zwölf“ in absoluter Machtfülle, hatte es sich mit diesen und einigen weiteren Getreuen im Käse recht bequem gemacht und spielte mit dem Gedanken, sich nun das schöne Eiland zum Untertan machen.
Ein machtvoller Plan wurde geschmiedet. Unter den Bewohnern des Käsebades wurden Zwietracht gesät und Intrigen gesponnen. Entscheidungen wurden nicht mehr mit den Bewohnern des Käsebades besprochen, sondern der Generaloberkäsemeister entschied selbstherrlich für sein Wohl und sorgte dabei auch immer sehr gut für das Wohl seiner Getreuen, auf dass diese ihm die Treue hielten.
Auf die Frage eines kleinen Jungen, warum er denn so böse Sachen macht, antwortete der Generaloberkäsemeister mit den Worten: „Ich tue das nur zu eurem Besten. Ich liebe Euch doch alle.“
Eines schönen Tages zerstritt sich der Generaloberkäsemeister mit einem seiner Getreuen. Dieser hatte es gewagt, die Intrigen nicht mehr mitmachen zu wollen. Also musste dieser Abweichler sofort beseitigt werden, sonst könnten ja noch mehr kritische Geister auf die Idee kommen, die Macht und die Herrlichkeit des Generaloberkäsemeisters in Frage zu stellen. Er holte sich finstere Vasallen an seinen Hof, die für ihn die schrecklichen Taten vollstreckten.
Einer dieser Vasallen war dem Generaloberkäsemeister in der Vergangenheit schon positiv aufgefallen. Der tapfere Recke trug nämlich eine herrlich schimmernde Rüstung, die zwar von weitem schön anzuschauen, bei näherer Betrachtung aber außen voller Beulen und innen voller kleiner Widerhaken und war. Diese halfen ihm, die Rüstung immer anzubehalten. Man konnte ihn daraus nicht entfernen. Die Beulen kamen von seinen vielen Streitigkeiten, die er teilweise abseits der Turnierplätze ausfocht.
An einem heißen Sommertag war es diesem tapferen Recken endlich gelungen, die meisten Eiländer und viele Nichteiländer gegen sich aufzubringen. Bei einem Turnier fiel der tapfere Recke dann auch ganz plötzlich vom Pferd, niedergestreckt von einer versammelten Gesellschaft der Union für Turnier-Gerechtigkeit.
Von nun am nahmen die Dinge ihren unheimlichen Lauf. Einige Eiländer und Nichteiländer ließen sich von den Intrigen des Generaloberkäsemeisters und seiner Vasallen täuschen. Sie merkten nicht, dass sie vom Generaloberkäsemeister und seinem trojanischen Schlachtross zu blindem Hass gegen die Union für Turniergerechtigkeit aufgestachelt und so den Interessen des Generaloberkäsemeisters und seines Recken zu Diensten waren.
Das „trojanische Pferd“ oder „tapferer Recke“ erfüllte also seine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit des Generaloberkäsemeisters.
Und zu jener fernen Zeit lebte auf dem schönen Eiland auch ein greiser Seher. Der lebte in einer Art Kabinett und beobachtete alles ganz genau durch seine dicke Lupe. Niemand kam vor den Fall und kein Blatt bewegte sich, ohne dass er es mit spitzer Feder hinrichtete. Vor seinen Schriften fand keiner Gnade, so spitz war seine Feder, so groß sein Wissen, das er täglich frisch seiner Kultklassiker „Die Urwaldgemeinschaft“ entnahm. Danach war nämlich immer besonderes Wissen in seinen Augen, das Wissen war bei Ihm und er war das Wissen.
Eines Tages entnahm der Seher den Eingeweiden eines jüngst zu Tode geschriebenen Drachen, dass dem „tapferen Recken“ böses Unrecht geschehen war. Er besah den Flug der Vögel und las den Kaffeesatz. Dann deutete er die Vorgänge um den „tapferen Recken“ in der ihm angeborenen Weisheit und hielt den unbedarften Eiländern seine weise Erkenntnis im Spiegel vors Gesicht. Leider konnten ihn die meisten Eiländer nicht verstehen, aber das war nicht weiter schlimm, denn er verstand sie auch nicht. Aber sie hörten ihn und seine Weisheiten.
Auf dem einst so schönen Eiland herrschten endlich Hass, Neid und Missgunst. Der Generaloberkäsemeister war zufrieden. Doch es mehrten sich unbotmäßige Äußerungen und respektlose Fragen zum Zustand des einst ach so schönen Eilandes und dem noch schöneren Käsebad. Um sicher zu stellen, dass nur „Richtige“ Antworten den Fragenden zu Gehör kamen, gründete er mit den „Ratlosen Zwölf“ einen Ausschuss. Dieser Ausschuss sollte nun brutalst mögliche Aufklärung im Käsebad treiben, weshalb ihn die Käsebadeinwohner auch „Brutaler Ausschuss“ nannten. Um sicher zu stellen, dass der Brutale Ausschuss auch ordentliche Arbeit machte, besetzte der Generaloberkäsemeister den Ausschuss solange neu, bis er mit seiner Zusammensetzung zufrieden sein konnte.
Außerdem richteten er und seine Getreuen ein Komitee ein, um die Macht im Käsebad und auf dem Eiland neu zu ordnen. Die eigens dafür geründete Gesellschaft „Käsemeisters Trojanisches Schaukelpferd“ war unter Kontrolle des Komitees. Und der Führer der Gesellschaft Namens „Der Ruhende“ war fortan trunken vor Freude und dem Generaloberkäsemeister willenlos ergeben.
Vom Wehklagen des tapferen Recken und den Spiegelungen des Sehers angelockt, machte sich eines schönen Tages ein edler Rittersmann auf den Weg, um dem „tapferen Recken“ seine Hilfe angedeihen zu lassen. Dieser edle Rittersmann namens „Don Chromos“, der Name kam von seiner ebenfalls glänzenden Rüstung, kämpfte todesmutig gegen die „Windmühlen“ oder Drachen, die es gewagt hatten, sich dem „tapferen Recken“ nicht zu unterwerfen.
Von diesem Schauspiel waren einige der Eiländer so irritiert, dass sie den „Rat der Götter“ anriefen. Das taten die Menschen in der Antike meistens, wenn sie sich Vorgänge nicht erklären konnten.
Bei all diesem haben die Eiländer gar nicht bemerkt, dass sich die Welt veränderte. Sie wurde stürmischer und die Fluten stiegen. Da die Eiländer so mit sich beschäftigt waren, vergaßen sie, sich den geänderten Bedingungen anzupassen und bessere Angebote zu entwickeln, welche die Deiche gestärkt und das Eiland vor dem Untergang gerettet hätten. Irgendwann überrollten dann die Fluten das schöne Eiland.
So war das mit dem Untergang von Vineta wirklich.
Auf dem fernen Festland begann man sich für das tragische Schicksal des so schönen Eilandes zu interessieren. Hatten sich doch mehrere Eiländer hilfeschreiend aufs Festland gerettet.
Ein Generaloberaufklärer versucht, Licht in die dunkle Geschichte des Käsebades und des Eilandes zu bringen. Beim tapferen Recken scheint er schon etwas gefunden zu haben. Beim Generaloberkäsemeister und seinen Vasallen untersucht er noch. Vielleicht können ihm ja einige mutige Eiländer bei der Aufklärung der tragischen Ereignisse auf dem schönen Eiland und in dem noch schöneren Käsebad behilflich sein.
Willi Meierchen
Nachsatz des Autors:
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und aktuellen Vorgängen irgendwo auf dieser Welt sind rein zufällig und nicht gewollt. Auf Wunsch bestätigt des Autor jedem, dass es dieses schöne Eiland und das noch schönere Käsebad mit all seinen Geschichten nie geben hat und es nur der Fantasie des Autors entsprungen ist. Sollten sich aber dennoch findige Journalisten oder Juristen mit dem Text intensiver auseinandersetzen wollen, so seien ihrer Fantasie bei der Recherche keine Grenzen gesetzt.
Eis auf dem Haff
Gesehen heute an der Zecheriner Brücke.