Mauritius ist schön und voller Gegensätze. Die Hauptstadt Port Louis zum Beispiel ist ein stinkender, lärmerfüllter Moloch mit einer glitzernden Hafenfassade voller Boutiquen, einer verrotteten Chinatown und zwischen beidem ein faszinierender Markt.
Hier in Mon Choisy ist es ruhig und entspannt. Vikash, der uns vom Flughafen abgeholt hat, gab gleich seine völkerkündlichen Kenntnisse an uns weiter. „Ihr seid Deutsche? Bei denen muss ich immer am härtesten arbeiten, bevor ich den ersten Lacher bekomme.“ Morgen werden wir mit ihm den Südteil der Insel erkunden, es wird lustig werden.
Unser Apartment liegt in einer kleinen Anlage mit privaten Vermietern, ein Glückstreffer, wie man an dem Bild leicht erahnen kann. Wir sind die einzigen Deutschen hier, ansonsten ein paar ältere Franzosen und ein paar jüngere englische Familien mit Kindern.
Welche uns gestern einen interessanten Einblick in die Erziehungsmethoden der englischen Mittelklasse beschert haben. Einer der Franzosen hatte versucht, mit den Resten seines Fischfangs zwei Muränen, die in den Steinhaufen vor unserem Strand hausen, anzulocken. Um eben diesen Kindern zu zeigen, dass sie dort besser nicht im Wasser spielen sollten. Einer der größeren Jungs aus England, er dürfte nicht älter als 10 Jahre alt sein stand auf einem der Steine, als seiner Mutter einfiel, ihn jetzt fotografieren zu müssen.
Diesem missfiel das gründlich und er begann Grimassen zu schneiden und sich die Hände vor das Gesicht zu halten. Woraufhin seine Mutter ganz trocken meinte: „Okay, dann mache ich ein Bild mit einer Grimasse und stelle es auf Facebook ein.“ Ein Aufschrei des Entsetzens bei dem Jungen: „Oh nein, nicht auf Facebook.“ Und er posierte brav wie gewünscht.
Erziehung in Zeiten von Social Media.
Ich für meinen Teil gehe jetzt wieder zurück in den Pool. Die angenehmste Stelle um diese Tageszeit.
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