Tourismusverband führt in die Irre

Kurioses

Der Landestourismusverband Mecklenburg-Vorpommern legt großen Wert auf Qualitätstourismus. Wobei es offenbar leichter fällt, diese Qualität bei anderen einzufordern als sie selbst zu erbringen. Auf der offiziellen Webseite des Verbandes wird auf der Startseite für den Freizeit-Navigator MV geworben, das Premiumprodukt mit allen 5 Teilkarten für den heimischen PC und den Pocket-PC kostet immerhin stolze 49,90 Euro und die einfache Variante mit einem Teilgebiet des Landes gibt es für 19,90 Euro. Was bekommt man für diesen Preis?

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Fangen wir mit den Tourist-Informationen an. Im Insel-Norden sieht es ja noch ganz gut aus. Koserow, Loddin, Ückeritz, Heringsdorf, Ahlbeck, die Stadtinformationen Wolgast und Usedom sucht man dagegen schon vergeblich.

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Klickt man die Rubrik Flughäfen/Fliegen an, geht es weiter mit der Desinformation. Der Luftlandeplatz Peenemünde ist doppelt vertreten, dafür fehlt der Sonderlandeplatz in Mellenthin für die Ultraleichtflieger und der Verkehrsflughafen Heringsdorf ebenso. Nur ganz wenige, besonders Schlaue dürften den letztgenannten unter der Rubrik Touren-Anbieter vermuten, dort ist er nämlich zu finden.

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Auch die Rubrik Original Regional verbirgt verblüffendes, nämlich das Heringsdorfer Wachsfigurenkabinett. Mal ganz abgesehen von der völlig falschen Zuordnung ist das Wachsfigurenkabinett schon seit sechs Jahren geschlossen.

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Bei Kunst und Kultur gibt es einen Unterpunkt Ausstellungen und Galerien. Glaubt man dem Freizeit-Navigator gibt es davon nur zwei auf der Insel, nämlich das Haus des Gastes in Kölpinsee (liegt zwar in Loddin, aber was macht das schon) und das Haus des Gastes in Bansin. Die anderen, soweit überhaupt vorhanden, sind in anderen Rubriken gut versteckt.

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Das Otto-Niemeyer-Holstein-Gedenkatelier findet man zum Beispiel sinnvollerweise in der Rubrik Backsteingotik.

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Die Jugendbegegnungsstätte Golm hat man nach Korswandt verlegt, da muss man nicht so weit fahren und finden tut man sie in der Rubrik Kunst und Kultur.

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Mein persönlicher Favorit ist allerdings der Nothafen Greifswalder Oie, den man auf den Gnitz verlegt hat.

Diese Beispiele sind bei weitem nicht alle Lücken, Fehler und Falschinformationen in diesem durch den Landestourismusverband als Informationsquelle und zum Erwerb angepriesenen Produkt. Schlimm genug? Bei weitem nicht. Der Landestourismusverband kennt diese Fehler seit mehr als zwei Jahren und ignoriert sie. Ich habe damals selbst in der Angelegenheit mehrfach mit dem Pressesprecher des Verbandes telefoniert, als dieser Schrott auf den Markt kam. So sieht gutes Qualitätsmanagement aus.

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